Claudine Mertens

Claudine Mertens

Claudine Mertens sagt von sich, der Mensch fasziniere sie; wer sich ihre Zeichnungen anschaut, versteht sofort, warum. Und wenn sie hinzufügt: « Ich zeichne keine Figuren, sondern Seelen », liefert sie dem Betrachter einen Schlüssel – ihren Schlüssel – zur Interpretation ihrer Werke. Deshalb verwundert es einen auch nicht, zu erfahren, dass sie eine Schülerin von Robby Hoffmann war, der es als Maler schaffte, sogar monochrome Gemälde empfindsam zu machen.

Die Portraits, die sie zeichnet – man könnte auch sagen, dass sie sie malt - sind Gesichter, aber auch Körper. Vergeblich sucht man darin die formale Schönheit eines klassischen Portraits, das spontan Autorität oder Charme, Trübsal oder Freude ausstrahlt. Die Künstlerin bedient sich verschiedener Mittel, die einander ergänzen: Die Tusche wird zur Lavur, stößt auf Ölkreide; manchmal gesellt sich auch Gouache dazu, während die Holzkohle Volumen und Bewegung in die Akte bringt. Die Abstraktion entsteht aus der Mischtechnik.

Zentrales Element im Gesicht ist der Blick. Das Augenweiß sprüht aus der dunklen Augenbraue hervor. Die Augen, Spiegelbild der Seele, durchdringen dieses Dunkel, beleben ein behutsam angedeutetes Angesicht und werfen den Besucher auf sich selbst, auf seine eigenen Fragen zurück. Der ungreifbare Blick versinnbildlicht die Unsichtbarkeit von Gedanken, den Abstieg in das innerste Geheimnis des Menschen, das den Betrachter mustert, während er es zu erforschen versucht. Für ihre Portraits greift Claudine Mertens aktuelle Zeitzeugnisse auf oder lässt ihrer Phantasie freien Lauf: Ihre Bilder sind das Ergebnis einer inneren Betrachtung, die spontan hervorsprudelt, wenn sie gestärkt durch einen unsichtbaren, aber kreativen Lebenssaft gereift ist – so wie sich eine Knospe im Frühling öffnet.

Albert Moxhet

Mai 2018

Albert Moxhet ist Dozent für Philosophie und Literatur an der Uni Lüttich (Belgien), Schriftsteller, Chronist, Vortragsredner und Kunstkritiker.

1973 geboren in Saarlouis

1998-2000 Staatliche Fachschule für Blumenkunst Weihenstephan

2003 Arbeitsaufenthalt in London

2004-2007 Lehrauftrag in Tokyo

2013/15 Arbeitsaufenthalt in der Cité Internationale des Arts, Paris 

2015 1.Publikumspreis der Kunstmesse Regensburg

2016 Grand Prix de la Ville Esch-sur-Alzette, Luxemburg

 

lebt und arbeitet in Neuss und Düsseldorf

Arbeiten im Privat-, Geschäfts-, öffentlichen und musealen Raum, In- und Ausland

Auftragsarbeiten im In- und Ausland

Projektarbeiten

Vortrag über NATUR UND KUNST . Objekt und Installation – bis hin zu den eigenen Arbeiten

Ankäufe:

Land NRW, Außeninstallation im öffentlichen Raum: Park der Reha-Klinik Korschenbroich, Rauminstallationen bei Kunstsammlern: in Privat- und Geschäftsräumen .......

https://www.objekt-natur.de/

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